Die Abenteurer im Zug

Die Abenteurer im Zug

“Der Zug ging sehr rasch und nur im Fluge glitten interessante Bilder an uns vorbei.”

(aus Zu Tempeln und Pyramiden. Meine Orientreise 1881 von Kronprinz Rudolf von Österreich)

 

Andrea schickte uns seinerzeit diesen Text:

 

“Treffen wir uns doch am Bahnhof”, hatte Prof. Schumann vorgeschlagen. Harvey McBain, schottischer Kriminalist in Galabija, eilte die Straße entlang. Seine Unterredung mit Herrn Böndli, die etwas länger gedauert hatte als geplant, war nicht so zielführend gewesen wie er es sich erhofft hatte. Nervös schüttelte er sich das strubbelige schwarze Haar aus der Stirn und blickte auf seine Taschenuhr, billig; er spürte das unhandliche Päckchen Müsli und die schwere Flasche Kirschwasser in der Tasche. Er fiel in einen Laufschritt und kam sich sehr verloren vor, warum nur hatten sie sich getrennt? Sicher, Herr Alfred Koch, Naturforscher aus Danzig, großgewachsen, blond, jung, voller Tatendrang wollte unbedingt mit Kamelen nach Kairo reisen, aber für solche Sperenzchen blieb ihnen wohl keine Zeit. Prof. Schumann war ohnehin nicht sonderlich erbaut,auf Komfort zu verzichten; obwohl der das Tragegefühl seiner rosafarbenen Galabija durchaus lobte. Man sollte meinen ein Professor der Archäologie sei expeditionserfahren, aber wahrscheinlich war der Schumann mit dem schütteren Haar und seinen über vierzig Jahren schon einen Tag zu alt für Experimente. Auch Dr. McCullum, britischer Marinearzt, hatte sich für den Zug ausgesprochen. Der drahtige Rothaarige hatte Mühe, sich vor einem Sonnenbrand zu schützen und trug mit aller Selbstverständlichkeit einen Tropenanzug, während die anderen Drei sich schon in London Galabijen anfertigen lassen hatten.

 



McCullum, Schumann, McBain und Koch haben in Alexandria den Zug nicht erreicht – McBain hatte sich bei Böndli verschwatzt und Koch bereits, trotz der Erklärung seiner Mitreisenden den Zug zu nehmen, Kamele besorgt. Schumann und McCullum waren zu diesem Zeitpunkt in Milizuniformen unterwegs. Um die Kamelreise etwas aufzulockern hat die Spielleiterin sich die Freiheit genommen, zwischen Alexandria und Kairo das Nakhal-Fort aus dem Oman als Händlerstützp
unkt zu verwenden.