“Es ist zu früh, Watson, jetzt schon an dieses Buch zu denken. Wir haben einen weiten Weg vor uns.”
(Sherlock Holmes in Sherlock Holmes und das Geheimnis der Sachertorte von Gerhard Tötschinger)
Die Effing Flying Green Pig Press ist ein kleines Unternehmen, das wir nebenberuflich betreiben. Sehr nebenberuflich. Da wir also nicht davon leben müssen, können wir uns eine … eklektische Veröffentlichungspolitik leisten: Ein Produkt ist fertig, wenn es fertig ist. Der Kunde vergisst uns schon nicht, dafür sorgen wir nicht zuletzt durch eine (fast) tägliche Online-Präsenz bei Facebook.
Dann aber ist der Kunde auch immer wieder daran interessiert, zu erfahren, was denn an neuen Produkten so ansteht. An dieser Stelle listen wir in halbwegs chronologischer Reihenfolge die Produkte auf, an denen wir gerade arbeiten. Erscheinungsdaten nennen wir aus sicherlich nachvollziehbaren Gründen nicht.
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Dieser Band wird eine (sehr gründliche und an die neuen Regeln angepasste) Überarbeitung von Heinrich Glumplers “Im Bann der Mumie”, ursprünglich von 1994, mit neuen Lageplänen und Karten von Lars Böttcher enthalten.
Hinzu kommen zwei komplett neue Abenteuer von Rainer Nagel. Das erste trägt den Titel “Der Vampir von Wien”. Darin müssen sich die Spielerfiguren in der Donaustadt mit einem auf den ersten Blick eher einfachen Auftrag auseinandersetzen, der sich dann aber zu einer deutlich komplexeren Angelegenheit entwickelt.
Das zweite dieser Abenteuer heißt “Katze des Todes”. Es führt uns zurück nach Holborn, einem Ort, der so mancher Spielerfigur durchaus nicht unbekannt sein sollte. Man trifft auf eine unheimliche Erscheinung und muss einem alten Kreaturenjäger helfen, seinen letzten Auftrag zu erfüllen.
Alle Abenteuer wenden sich an Spielerfiguren, die mit dem Übernatürlichen noch unvertraut sind, ermöglichen also ein langsames “Hineinwachsen” in diesen neuen Aspekt von Abenteuer 1880.
Die erste Version des Bandes ist gesetzt, jetzt geht es an die Detailkorrekturen.
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Die aktuelle Auflage der Regeln ist fast abverkaut, also sind wir tief in der Erstellung Viertauflage.
Sie wird gegenüber den visherigen Auflagen in vielerlei Hinsicht verändert werden. Dazu gehören Änderungen in sprachlicher Form (einige heutzutage fragliche Formulierungen werden entschärft), teilweise in inhaltlicher Form; der Eingeborene wird zum Indigenen und weniger romantisch geschildert.
Grundlegende Veränderungen gibt es bei der Abenteurererschaffung. Sie wird vereinfacht, insbesondere bei der Ermittlung der abgeleiteten Eigenschaften, und die Spieler haben nun mehr Freiheiten, was die Ausgestaltung ihrer Figuren angeht, welche nicht mehr ganz so stark dem Zufall überlassen ist. Die „Sonderregeln“ bei der Erschaffung weiblicher Spielerfiguren wurden weitgehend gestrichen. Zudem gibt es ein Punktesystem zum Bestimmen der Eigenschaften, das noch mehr Freiheiten zulässt.
Die Lernpläne werden um Fertigkeiten aus dem Cabinett der Curiositäten und Mirakel ergänzt (ohne dass wir diese erneut abdrucken), einige Texte werden auf die neuen Magieregeln angepasst (insbesondere der Abschnitt über Magie und Übernatürliches, aber auch Einschübe bei Eigenschaften und Regelmechanismen, die mit der Einführung der Magieregeln an Bedeutung gewinnen (insbesondere mediales Talent).
Die Kampfregeln werden ebenfalls stark bearbeitet, insbesondere in den Bereichen Initiative, Bewegung und Handlungen im Kampf. Der Handlungsrang wird neu als abgeleitete Eigenschaft definiert, die Auswahl der im Kampf verfügbaren Handlungen erweitert. Dieser Teil der Regeln ist noch im Spieltest.
Ebenfalls neu definiert wird die Rolle der Leiteigenschaft bei Fertigkeiten. Sie bestimmt nun nicht mehr, ob man eine Fertigkeit lernen kann oder nicht, sondern „nur“ noch, ob man sie ohne Abzug einsetzen kann – im Prinzip kann nun also jeder (fast) alle Fertigkeiten erlernen. Hinzu kommt, dass Hilfsfertigkeiten nun auch zu Unterstützung anderer Spielerfiguren eingesetzt werden können.
Bei den Fertigkeiten selbst gibt es zahlreiche kleine Änderungen, sei es in der Beschreibung, der Leiteigenschaft oder der Lernkategorie, die wir hier nicht alle auflisten können. Mit Anspornen und Wahrnehmung gibt es zwei vollkommen neue Fertigkeiten; Lippenlesen haben wir aus der Luxusausgabe übernommen, Schlittschuhlaufen aus dem Compendium. Letztlich gibt es eine ergänzende Tabelle mit abgestuften Zuschlägen und Abzügen auf die Fertigkeitsanwendung sowie eine neue Regelung, die neben Widerstandswürfen auch Erfolgswürfe mit Eigenschaften gestattet.
Die Änderungen bei den Kreaturen sind vergleichsweise gering, sieht man von der Übernahme der Regeln für Insektenschwärme sowie außergewöhnliche Kreaturen aus dem Cabinett ab.
Und wir haben das Spielen von Jugendlichen (14 bis 18 Jahren) etwas attraktiver gemacht.
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Zu seiner Motivation, den Quellenband zu übernehmen schreibt der neue Redakteur: “Was trieb mich um? Das Heulen eines Wolfes in Siebenbürgen. Das Rattern der Achsen des Orientexpresses. Der tiefstehende Mond über einer einsamen Burg auf einer schroffen Klippe. Der stürmische Ritt durch die Schluchten des Balkans. Poljen und Dolinen, karstige Landschaften und dichte Wälder. Der Schmelztiegel der Kulturen, Österreich-Ungarns, des Osmanischen Reiches, der slavischen Völker. Die jungen, gerade im Wachsen begriffenen und ein eigenes Selbstbewusstsein entwickelnden Nationen und Königreiche. Aufbruch allerorten.”
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Da nun Die Tiefen der Elbe endlich erschienen ist, befassen wir uns mit den ersten Gedanken für den dritten Teil der “Bibliothekswelten”-Kampagne. Dieser wird uns – zusammen mit Clara Hochbruck und ihrer Familie samt Dienerschaft – nach Ägypten zum Jahreswechsel 1885/86 führen. Dadurch können wir zum einen die Geschehnisse aus Sturm über Ägypten fortschreiben und uns zum anderen ansehen, was denn der Affrit in der letzten Zeit so getrieben hat. Mit dem Titel bleiben wir beim “Flussmotiv” der Titel der ersten beiden Abenteuer. Als Autoren werden wieder Rainer Nagel und Alexandra Velten tätig sein – und, da das Abenteuer in Ägypten spielt (diesmal hauptsächlich in Luxor und Alexandria), auch wieder einiges an persönlichen Erfahrungen einbringen. Von der Länge her werden wir uns wohl etwa im Bereich von Die Tiefen der Elbe bewegen.
Ein paar zusätzliche Informationen finden sich an der entsprechenden Stelle auf unserer Seite zur “Bibliothekswelten”-Kampagne.
Im Hintergedanken haben wir einen “allgemeinen” Band zur Fantastik, der Material enthält, das spannende Abenteuer ermöglicht, die aber nicht zwingend “übernatürlich” oder “magisch” sind. Als Themen böten sich an:
Einen Redakteur für diesen Band zu finden wäre schön.
“Was kommen wird” ist der deutsche Titel eines englischen Science-Fiction-Films von 1936, der auf H.G. Wells’ prophetischem Roman The Shape of Things to Come beruht (den es nicht in deutscher Sprache gibt). Dies erscheint uns als Titel einer Vorschau-Kolumne durchaus passend.